Während die Branche laut über das vorhersehbare Scheitern der Elektromobilität philosophiert, hält BMW unbeirrt an seinen Plänen fest. Im Herbst rollen die ersten Megacity Vehicle BMW i3 zu ausgewählten Händlern. Allein in Leipzig, dem künftigen Produktionsstandort des Elektro-BMW, sollen 800 neue Jobs entstehen. Dafür fließen 400 Millionen Euro an Investitionen.
Erste Tester sind durchaus angetan. Der i3 ist ein waschechter BMW. Der im Heck verbaute 170 PS starke Elektromotor schiebt die innovative Kugel mit 250 Nm Drehmoment in sieben Sekunden auf 100 km/h. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 160 km/h. Dank seiner 18 Zoll großen Reifen lässt sich der i3 weder in scharf gefahrenen Kurven noch auf Schneematsch aus der Ruhe bringen. Realistisch scheint das Versprechen, im reinen Elektrobetrieb bis zu 160 Kilometer weit zu kommen. Für alle Zweifler gibt es einen Range Extender. Ein 35 PS starker Motorradmotor füllt per Generator die Akkus. Lediglich der Preis von knapp 40.000 Euro dürfte dem Verkaufserfolg Grenzen setzen.
Die Bayern haben sich das Thema Energiesparen lange schon bei ihren herkömmlichen Modellen auf die Fahnen geschrieben. Aus diesem Blickwinkel sind der i3 und sein großer Bruder i8 nur folgerichtige Schritte in die automobile Zukunft. Zudem fungieren sie als Technologieträger. Der i3 besteht aus einem Drive-Modul, auf den das aus Kohlefaser geformte Life-Modul aufsetzt. Elektroantrieb und Innenraumgestaltung werden modifiziert schon bald in weiteren Modellvarianten der 1er Baureihe auftauchen. Bekannt ist der Concept Active Tourer. Der nächste BMW X1 wird wohl das elektrische Heckmodul ebenfalls bekommen. Zusammen mit seinen dann auf die Vorderräder wirkenden Verbrennungsaggregaten definiert er xDrive-Allrad neu.
Wer die BMW-Strategie ein bisschen näher unter die Lupe nimmt, kann sich den i3 übrigens sehr gut in der DriveNow-Fahrzeugflotte vorstellen. Der Carsharing-Dienst von BMW und Sixt ist vor allem in den Großstädten sehr beliebt. Das ideale Revier also für ein Elektromobil dieser Größenordnung.