Der ADAC test – drei Elektromotorräder im Vergleich

Animiert von der guten Nachfrage an sogenannten Pedelecs, also Fahrrädern mit Elektrounterstützung, hat der ADAC jüngst die nächsthöhere Klasse der elektrischen Fortbewegungsmittel unter die Lupe genommen. Drei Motorräder mit zukunftsweisender Technik wurden von Deutschlands führendem Automobilclub auf Herz und Nieren geprüft.

Die getesteten Fahrzeuge fallen in die Klasse der Leichtkrafträder, was in der Benzinvariante dem 125ccm Verbrennungsmotor entspricht. Zudem wurde darauf geachtet, dass für jeden Krad-Fan etwas dabei ist. So stellt sich die Zero DS als klassische Enduro vor, der Vectrix VX-1 LI+ dürfte den Geschmack der Rollercruiser treffen und mit dem QvR VROne hat man schließlich noch die traditionelle Rollerform im Vespa-Stil bedient.

Interessant ist zunächst, dass mittlerweile ausschließlich moderne Akkuvarianten Verwendung finden, alle drei Hersteller jedoch auf unterschiedliche Pferde gesetzt haben. So besitzt die Zero DS einen Lithium-Polymer-Akku, der Vectrix VX-1 LI+ Lithium-Eisen-Phosphat Technik, und der QvR VROne stromert mit einem Lithium-Polymer Energiespeicher durch die Landschaft.
Ladezeiten an gewöhnlichen Haushaltssteckdosen zwischen 6 und 8,5 Stunden und relative Reichweiten von um die 70km sind bei allen drei Kandidaten gute Werte.

Die Enduro punktete zudem durch gute Beschleunigungswerte, leichtes Handling und einer beachtlichen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, der Vectrix-Cruiser konnte durch Fahrstabilität, gutes Bremsverhalten und das gut dosierbare Stromgeben überzeugen. Der kleine QvR Roller ist leicht, gut verarbeitet und besonders sparsam im Stromverbrauch.
Als Nachteilig wurde bei allen drei Leichtkrafträdern das fehlende ABS bemängelt. Weitere Schwächen hatten weniger mit der Antriebsart zu tun und sind bauartbedingt auch bei den Benzinbrüdern zu finden – etwa die Nachteile in den Fahreigenschaften mit kleinen 12-Zoll Rädern (QvR VROne).
Ein größeres Manko ist, dass der umgerechnete CO2-Ausstoß der amerikanischen Zero DS mit 68 g/km höher liegt, als bei einem vergleichbaren Krad mit Verbrennungsmotor.

Begründet wird dieser Umstand durch die aktuellen Stromerzeugungsarten in Deutschland.

Bahnbrechend sind allerdings die Preise: Knapp 14.000 EUR für die Zero DS, 12.000 EUR für den Vectrix VX-1 LI+ und immerhin noch 7.600 EUR für den QvR VROne als Kleinstem im Bunde, lassen auch Elektro-Enthusiasten genau überlegen, ob ein E-Motorrad derzeit schon in Frage kommt.